Spezielle Hilfsangebote für Mädchen
In den Beratungstellen in Diepholz, Syke, Sulingen und Stuhr bieten wir Beratungen speziell für Mädchen an. Mehr Informationen für Mädchen hier.
Kinder durchleben im Schutzhaus eine schwere Lebensphase
Sie müssen zusätzlich die Trennung von Schule, Freunden und von ihrem gewohnten Zuhause aushalten. Für Kinder ist es überaus angsterregend, wenn es Gewalttätigkeiten unter Erwachsenen mit ansehen muss. Sind diese Erwachsenen dann auch noch Mutter und Vater, sind die traumatischen Folgen umso gravierender, denn sie sollten eigentlich Schutz gewährleisten und Fürsorge geben. Zudem findet diese Gewalt noch Zuhause statt, wo sich Kinder im Grunde geborgen und sicher fühlen sollten. Die Kinder können sich weder an die Mutter noch an den Vater wenden und bleiben mit all ihren bedrohlichen und verwirrenden Gefühlen sich selbst überlassen. Diese kindlichen Erfahrungen verursachen bei den Mädchen und Jungen starke Ängste, vor denen sie sich auf unterschiedliche Art und Weise zu schützen versuchen, z. B. durch Verleugnung, Aggressionen oder auch Rückzug.
Mit dem Einzug ins Frauen- und Kinderschutzhaus endet für die Kinder oft eine leidvolle und bedrohliche Familiensituation. Oft erleben die Mädchen und Jungen erstmals einen gewaltfreien und geschützten Raum.
Bei uns werden Kinder und Jugendliche mit all ihren Ängsten und Problemen als eigenständige Personen wahrgenommen, akzeptiert und aufgefangen
Die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Schutzhaus ist darauf gerichtet, die Kinder in ihrer neuen Lebenssituation zu unterstützen und Hilfe bei der Alltagsgestaltung zu leisten (Schule, Kindergarten, Hausaufgabenhilfe, Freizeit). Eine unbeschwerte und angenehme Zeit ist ein vorrangiges Anliegen unseres Hauses. Gewaltfreie Umgangsformen sollen erlebt werden. Durch positive Erlebnisse in der Gemeinschaft mit anderen Kindern und Frauen kann sich ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl entwickeln.
Sollte ein Schul- oder Kindergartenwechsel notwendig sein, helfen wir bei den Formalitäten
Die Kinder bekommen dann zwei bis drei Tage Zeit, um sich psychisch auf den Schul- oder Kindergartenwechsel vorzubereiten. Der Erstkontakt zur neuen Schule oder dem Kindergarten wird zusammen mit der Mutter von uns vorbereitet und begleitet. Meist verkraften die Kinder den Wechsel insgesamt gut. Es werden schnell neue Freunde gefunden, der Alltag bekommt Struktur und die Kinder leben sich in ihrer neuen Umgebung schnell ein. Unser Haus hat bisher positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergärten gemacht.
Einzelgespräche sind wichtige Orientierungshilfen für die Kinder im Schutzhaus
Sie finden in der Regel spontan statt. Hier haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Gedanken, Ängste und Probleme loszuwerden. Die Mitarbeiterinnen des Kinder- und Jugendbereiches nehmen sie ernst und können sich in ihre Situation einfühlen.
Weiter bieten wir Hausaufgabenhilfe und alters- und interessengerechte Freizeitangebote
Unser Spielbereich, angeschlossen an einem Gemeinschaftsraum, und der Garten des Schutzhauses bieten ausreichend Platz für Aktionen und Spiele. In unserem Hausaufgabenzimmer können die Kinder und Jugendlichen bei Anwesenheit einer Mitarbeiterin ihre Schulaufgaben erledigen. Ausflüge in die Umgebung, Spaziergänge, Bücherei- und Spielplatzbesuche werden so oft wie möglich unternommen. Auf diese Weise lernen die Kinder sich in ihrer neuen Umgebung selbständiger zu bewegen.
Die Mitarbeiterinnen des Kinder- und Jugendbereiches verstehen sich als Anwälte der im Haus wohnenden Kinder. Sie vertreten deren Interessen, wenn nötig auch gegen den Willen der Mutter. Die Mütter werden von uns in Erziehungsfragen unterstützt sowie auf Wunsch auch bei Gesprächen in Schulen, Kindergärten oder Jugendamt begleitet.